Es ist 19.00 Uhr, vier Straßenbahnen starten zur „Winterreise“, die Fenster sind mit Landkarten ferner Orte verklebt, keiner kann nach draußen schauen, erwartungsvolles Rätselraten:
Konzertgast: „Anfangs hab ich noch versucht ein bisschen nach den Links- und Rechtskurven zu raten, wo wir wohl ungefähr hinfahren, aber inzwischen hab ich völlig die Orientierung verloren. Es ist ein ganz merkwürdiges Gefühl, wenn man nicht sieht, wo die Bahn lang fährt.“
Das Abenteuer „Endstation Winterreise“ ist seit Wochen ausverkauft, 700 Menschen rumpeln durch die Nacht. Der Zeitplan für die Fahrer ist eng, Bahn 1 fährt zweimal, die letzten Besucher einsammeln. […] Endstation doch selbst beim ersten Blick auf den geheimen Konzertort das Rätselraten bleibt:
Konzertgast: „Ich weiß wirklich nicht, wo das hier ist also keine Ahnung, weiß ich nicht.“
Es ist die […] … Bei der Berliner Künstlergruppe Zwischenakt gibt es keine Wiederholun-gen. Jedes Konzert, egal ob in der Antarktis oder jetzt in Bremen, ist eine Premiere und damit einmalig. […]
Ihre „Winterreise“ haben die Berliner eigens für das Konzert geschrieben. Zwischenakt führt die Besucher quasi durch die Hintertür an Schuberts Musik. Schuberts Hauptfigur, die im Liebesschmerz umherirrt, die geheimnisvolle Straßenbahnfahrt, die Frau, die ihr Glück vergeblich in der Großstadt sucht eine sinnliche Kombination, für die es auch gestern in Bremen viel Applaus gab.
NDR Fernsehen Magazin „Hallo Niedersachsen“ 22.01.2006
