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Außergewöhnliche Klangwelten

Außergewöhnliche Klangwelten in 18 Metern Tiefe

Die Konzerte in der Schleuse in Hohenwarthe sind eine Symbiose aus Natur, Musik und Technik. Volksstimme-Reporterin Emily Engels sprach mit dem Bariton Burkhard von Puttkamer  über  seine  einzigartige Konzertidee,  die  seit  Jahren Klassik-Fans weit über die Region hinaus begeistert.

Volksstimme:

Herr von Puttkamer, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Konzerte in einer Schleuse zu veranstalten?

Burkhard von Puttkamer:

Es fing alles mit einem spontanen Wasserstraßenkonzert 1998 in Minden an. In der Mindener Schachtschleuse habe ich eine Arie gesungen und war beeindruckt von der tollen Akustik. Als ich zwei Jahre später auf Mallorca in einer Tropfsteinhöhle ein Konzert gehört habe, war die Idee von den Schleusenkonzerten geboren. Inzwischen sind die Schleusenkonzerte als eingetragene Marke eine geschützte Konzertidee und auf der Welt einzigartig.

Volksstimme:

Wie hat es Sie für die Konzerte nach Hohenwarthe verschlagen?

Puttkamer:

Dadurch, dass es in Hohenwarthe bei Magdeburg eine Doppelkammersparschleuse gibt, kann parallel zu den Konzerten noch der Schiffsverkehr weiterlaufen. Dann ist man während der Konzerte nicht in Zeitnot. Außerdem  funktioniert  die Zusammenarbeit  mit  Burkhard Scheer vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt hier prima. Als Leiter der Schleuse sorgt er dafür, dass die Akustik genau abgestimmt ist. Es ist immer wieder wahnsinnig beeindruckend, wie weit die Musik in der 18 Meter tiefen Schleuse trägt. Beim jüngsten Konzert der Gruppe „Jacaranda“ war das enorm zu merken. Die Alphörner waren unglaublich gut zu hören und selbst eine kleine irische Flöte klang so gut durch, als würde man neben ihr stehen.

Volksstimme:

Sind aus den Schleusenkonzerten weitere ausgefallene Konzertideen entstanden?

Puttkamer:

Ja, definitiv. Das Hauptziel unserer Gruppe „Zwischenakt“ ist es, die Menschen aus dem Alltag zu bewegen, ihnen ein unvergessliches  Erlebnis  zu bieten. Unsere Konzerte finden mal mit Straßenbahnen, aber auch mal in der Antarktis statt. Gleichzeitig will ich Hoffnungsträger für andere Musiker sein. Damals als freier Sänger war es für mich ein mutigerSchritt, den ich mit den Schleusenkonzerten gegangen bin. Denn unsere Konzerte finden bis heute ohne jede öffentliche Förderung statt.

Volksstimme: Verraten Sie, was die Magdeburger nächstes Jahr erwartet?

Puttkamer:

Wir werden am 29. April 2018 wieder ein großes Schleusenkonzert mit einem beeindruckenden Klangkörper veranstalten. Drum herum wird es weitere Konzerte geben. Seit 2004  finden  die  Konzerte  in Magdeburg  exklusiv  auf  der Excellence Coral statt, die hierfür ihre Reisen von Berlin nach Prag unterbricht.

 

Magdeburger Volksstimme, 7.06.2017

 

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