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„Winterreise“ unterirdisch schön

 
„Winterreise“ unterirdisch schön

„Es mag unter den Musikfreunden solche geben, die Franz Schubert mögen und solche, die die Kultur-Events schätzen –  beim Konzert im Besucherbergwerk Kleinenbremen kamen beide auf ihre Kosten. […] Eingepfercht in die Transportkäfige der Lorenbahn gings rumpelnd durch den Stollen. Auf einer Art Felsplateau vor einer großen Höhle, auf Polsterstühlen und in Decken gehüllt harrte das Publikum der Dinge, die da kommen sollten.

Der Flügel, kurz vor den Besuchern hereingebracht, stand schon da, auch ein Podest für den Sänger – Scheinwerfer tauchten die unterirdische Fels-Kulisse in blaues und orangefarbenes Licht,: Vermesy setzte sich an den Flügel und v. Puttkamer begann mit dampfenden Atem …

Welches Erstaunen! Kein Hall war zu hören, im Gegenteil: Die Akustik war unerbittlich transparent wie in einem Tonstudio. Das Publikum lauschte in konzentriertem Schweigen dem kraftvollen und doch sorgfältig bemessenen Vortrag des Baritons und der einfühlsamen Klavierbegleitung, mit der Vermesy  atmosphärisch intensiv den Hintergrund schuf, vor dem v. Puttkamer abwechslungsreich den Weg des einsamen Wanderers gestaltete. Tief beeindruckt würdigte das Publikum den Vortrag mit reichlich Applaus.“

Mindener Tageblatt, 19.02.2002

 

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